© C.Tippe
Hallo Eisenbahnfreunde
Seit 1983 bin ich nun am Sammeln dieser Geburtsurkunden aller möglichen Eisenbahnfahrzeuge. Dafür habe ich sehr viel Zeit, Geld, Geduld und manchmal auch Nerven investiert. Es war so, dass ich dachte, es gibt ganz sicher noch ein oder zwei andere "Bekloppte", die so etwas Sammeln. Es war auch am Anfang so, dass ich dachte, wenn die magischen 100 Schilder erreicht sind, habe ich alles, was jemals gebaut wurde! Die ersten drei Schilder bekam ich von meinem Nachbarn geschenkt, es waren: Dessau 1916,Linke-Hofmann Lauchhammer 1923, (kleine - sehr seltene - Ausführung ) und LHW Breslau 1928.
Der Horizont erweiterte sich und auch die Bekannten im damaligen AW OFFENBURG. Jeden Tag fuhren Sie mit Ihrer 323er Köf in der Awst. herum und fuhren
Bauzugwagen herein und auch wieder aus dem Werk. Bei einem Gespräch mit selbigen Arbeitern stellte sich heraus, dass sehr viele dieser Bauzugwagen noch mit teilweise uralten Rahmen herumfuhren und deren Originalschilder montiert waren. Und genau diese bekam ich nun fast wöchentlich praktisch "frei Haus"
in die Hand gedrückt. Kleinanzeigen in Eisenbahnzeitschriften halfen erheblich weiter, hier habe ich auch weitere Eisenbahnfreunde kennengelernt, viele dieser Bekanntschaften sind nun schon über 20 Jahre alt und in ganz Deutschland verteilt. Der Fall der DDR erbrachte ebenfalls eine erhebliche Aufstockung der Sammlung, hier wird es den Lokschildsammlern genauso ergangen sein. Seit dem Internet ist alles schneller geworden, die Briefschreiberei entfällt dank E-mail fast komplett und vor allen Dingen lernt man weltweit neue Leute kennen. Da nicht jeder englisch schreibt ist das manchmal dann doch mühsehlig, das war aber mit den Briefen aus Polen oder Tschechoslowakei auch nicht anders. Irgendwie verständigt man sich letztendlich doch und wird sich einig oder auch nicht.
Ebenso ist das große Online Auktionshaus EB... eine gute Plattform neue Schilder zu bekommen. Hier gibt es viele andere Liebhaber die ebenso mitbieten und so kann es schon mal passieren, dass man bei 1000 Euro tatsächlich Überboten wird, wir reden hier von Waggonfabrikschildern nicht von Loks.....
Bei europaweiten Reisen auf den Eisenbahnschrottplätzen war man nie der Kunde mit dem Geld in der Tasche, der Freundlichkeit erwarten darf, sondern (getarnt) in Eisenbahner Arbeitskleidung, der auch die Landessprache nicht versteht. Hier lernte man Land und Leute kennen, nie gab es Ärger mit den Bauzugwagenbewohnern oder deren Vorarbeitern. Nirgends war man angemeldet beim Betreten des Eisenbahngeländes und mischte sich einfach unter die Arbeiter, man wusste auch nicht wo man abends landet und wie es morgen weitergeht. Einfach der Landkarte nach und jeden Bahnhof angefahren.
Manchmal traf man sogar auf einheimische Sammler, die einem gerne gegen Bares etwas verkauften.
Man hatte die freie Auswahl
- eine Wand voller Schilder zum Verkauf -
noch einen Tee dazu und weiter ging es.in 9 von 10 Bauzügen bekam man, was man wollte. Ein Obulus in die Kaffeekasse verfehlte Ihre Wirkung nicht.
So kam es vor, dass man nach 10 Tagen Eisenbahn-"Aktiv"-Urlaub im Ausland, die bekommenen Schilder, alle zusammen genommen, nicht mehr alleine hätte tragen können.
Was für herrliche Zeiten ......
Auf manchen Schrottplätzen musste man sich entscheiden was mitgenommen
wird und was hierbleiben muss,
es war einfach zuviel da und man hatte die freie
Auswahl, Waggons kreuz und quer, übereinander gestapelt,ein Schlaraffenland für Leute die so auf dieses Alteisen "abfahren". Und sicherlich sind die Allermeisten so dem Hochofen entgangen und heute in Sammlerhänden. Leider wurde viel zu wenig fotografiert, stets war hier die Angst wegen den Fotos Ärger zu bekommen groß. Supertolles Eisenbahnflair an Stellen die so gut wie niemand fotografiert hat und die heute unwiederbringlich geändert sind gehen auch langsam imGedächtnis verloren. Nun habe ich mir hier die Arbeit gemacht, das alles im www. zu zeigen, einerseits um darzustellen was es alles an Fabriken und auch deren Varianten gab, andererseits um jedes Bild das mir zur Veröffentlichung zugesandt wird indie Fabriken und Varianten
einzuschieben. Jeder der noch Schilder hat die hier nicht gezeigt sind werde ich gerne hier"einbauen"
und zeigen. So kann sich jeder Sammler ähnlich eines Kataloges ein Bild davon machen was Ihm noch
fehlt. Ganz sicher wird es nie komplett werden, dazu tauchen doch immer wieder Schilder auf, von
denen man nicht wusste, dass sie existieren. Und dann fehlen da Fabrikschilder von denen man weiß,
dass es die Fabriken gab, aber niemand hat davon ein Schild.? Ca. 170 Waggonfabriken gab es in
Deutschland von 1835 bis heute. Da fehlen sehr viele Fabriken in Schilderform.......
So wird es auch um meine Sammlung jedes Jahr etwas ruhiger, immer mehr das man schon hat und
immer weniger das man braucht. Sicherlich sind Lokfabrikschilder - außer den Rahmenschildern -
allesamt größer, teilweise wunderschön gemacht, seltener und auch teurer. Aber es hat immer sehr viel
Spass gemacht sich mit den Waggonschildern zu befassen und manchmal sind es ja auch hier so richtig
schöne Schilder, auch selten und teuer....
In der Rubrik "Tausche" finden Sie Schilder die ich abzugeben habe,
und bei der Rubrik "Suche" nehme ich gerne Ihre Angebote entgegen um meine Sammlung zu erweitern.
Also viel Spass beim Betrachten wünscht
Claudius Tippe